Anfrage: Verbot von Platzpatronen bei Karl-May-Fahrt

Seit mittlerweile 30 Jahren werden jedes Jahr Züge der Traditionsbahn Radebeul überfallen – zum Wohle des „Lößnitzdackels“ und zum Vergnügen der Fahrgäste. Bei den Karl-May-Fahrten „überfallen“ Banditen die Dampfbahn, tapfere Verteidiger leisten Widerstand. Das könnte nun für immer enden. Denn zum typischen Wild-West-Szenario der 1860-er Jahre gehören Schusswechsel mit Platzpatronen. Zum Führen der dafür genutzten Waffen haben die Sport- und Traditionsschützen eine gültige Erlaubnis – für das Abfeuern von Platzpatronen hingegen nicht. Das wurde vom Landratsamt Meißen aber erstmals in diesem Jahr moniert; das Schießen wurde aus Sicherheitsgründen verboten. Statt geplanter Karl-May-Fahrt gab es daraufhin einen Sitzstreik des Meißner Schützenvereins 1460 e. V. 

„Ich habe Verständnis für die Enttäuschung“, sagt FDP-Kreistagsfraktionschef Martin Bahrmann. Natürlich stehe Sicherheit beim Umgang mit Waffen immer an erster Stelle, aber „drei Jahrzehnte hat es keine Unfälle gegeben, weil die Schützen sich ihrer Verantwortung sehr bewusst sind“. Bahrmann hakte mit einer Anfrage beim Landratsamt nach. Dieses versprach ihm, eine Lösung mit den Schützen zu finden. „Die FDP-Fraktion wird dranbleiben“, verspricht der Fraktionschef. „30 Jahre Tradition dürfen nicht einfach sterben.